Wie genau ist mein Eye Tracker?
Genauigkeit und Präzision sind zwei wichtige Kriterien von Eye Trackern. Sie geben die Gewissheit, dass die ermittelten Werte mit dem effektiven Blickverlauf eine hohe berechenbare Korrelation haben. Ist die Standardabweichung dieser Werte 0.1, 0.5 oder sogar über 1.0 Winkelgrade? Wie viele Pixel sind das bei einem Bildschirm?
Bei einer Person welche vor einem Bildschirm sitz kann die Abweichung je nach Eye Tracker schnell mal 1 bis 2 cm betragen, also z.B. 30 bis 60 Pixel bei heutigen 24 Zoll Bildschirmen. Bei Unwissenheit oder ungenügender Berücksichtigung kann dies schnell zu einer Fehlinterpretation der Eye Tracking Daten führen:
- „Hat die Person eigentlich das Bild oder den Text darunter betrachtet?“
- „War das Firmenlogo wirklich im Fokus, oder die Werbung daneben?“
- „Wie genau stimmt eigentlich die AOI Auswertung?“
Wie bestimmt man die Genauigkeit und Präzision von Eye Trackern?
Die Genauigkeit, die Präzision und die hohe Verfolgbarkeit der 3D-Augenpositionen sind für die Berechnung des genauen Blickverlaufs in Echtzeit von hoher Wichtigkeit. Im idealen Labor-Umfeld sind diese Eigenschaften einfach nachvollziehbar, aber wie sieht es in der realen Welt mit unterschiedlichen Einflussfaktoren wie Lichtverhältnisse, schnellen Bewegungen und unterschiedlicher Augenbeschaffenheit aus?
Damit dies möglich wird, hat Tobii Technologie eine umfassende Methode entwickelt, um die Vertrauenswürdigkeit von Eye Tracking Systemen messbar und somit auch vergleichbar zu machen. Mit dieser Methode wird ein objektiver und nachvollziehbarer Vergleich zwischen verschiedenen Eye Tracking Systemen ermöglicht.
Das dabei angewandte Prüfverfahren ist in einem Dokument zusammengefasst welches eine Vielzahl möglicher Anwendungsszenarien aufzeigt. Die Prüfbedingungen beinhalten dabei kleine sowie auch grosse Blickwinkel, verschiedene Beleuchtungsstärken, verschieden Lichteinfallswinkel und auch die unterschiedlichen Kopfpositionen der Probanden. Die Präzision wird dabei sowohl mit echten Testpersonen-Gruppen, also Personen mit realen Artefakten, sowie auch mit künstlichen Augen durchgeführt. Dadurch kann zwischen dem Rauschen, verursacht durch das System, und der erwarteten Präzision bei unterschiedlichen menschliche Augen unterschieden werden.
Zusammen mit der Methode wurde auch eine Open-Source-Software zur Verfügung gestellt welche es erlaubt, die Tests zu wiederholen, Testresultate zu reproduzieren und weitere Eye Tracking Systeme objektiv zu vergleichen.
Eine detaillierte Beschreibung der Testmethode kann in folgendem PDF Dokument gefunden werden: „Accuracy and Precision Test Method for Remote Eye Trackers“.